Mein Kombucha
Kombucha – Wie ich einen Pilz adoptierte
Kombucha 2.0 – Was dein Scoby wirklich liebt (und was nicht)
Du hast deinen Kombucha-Pilz – den Scoby – vor dir und fragst dich, was der eigentlich so richtig braucht, um glücklich zu sein? Spoiler: Er ist gar nicht so kompliziert, aber ein paar Dinge solltest du wissen, damit dein fermentiertes Lieblingsgetränk richtig gut gelingt.
Tee, Zucker und Starterflüssigkeit – die Basics für deinen Pilz
Erstens: Die Teewahl ist entscheidend. Dein Scoby liebt klassischen schwarzen Tee, der ist stabil und gibt ihm alles, was er braucht. Grüner Tee funktioniert auch, ist aber etwas empfindlicher. Kräuter-, Frucht- oder aromatisierte Tees solltest du lieber vermeiden, denn viele enthalten ätherische Öle oder Zusatzstoffe wie Vanillearoma oder Zimt, die die Mikroorganismen im Scoby schädigen können. Die enthaltenen Öle wirken antibakteriell – super, wenn du Halsschmerzen hast, aber leider tödlich für deinen Kombucha.
Zucker ist das Futter für den Pilz, und hier gilt: Pro Liter brauchst du etwa 70–100 Gramm. Am besten verwendest du normalen weißen Haushaltszucker oder Rohrohrzucker (ohne Melasseklumpen). Kokosblütenzucker, Honig oder Süßstoffe sind keine guten Alternativen, weil sie die Bakterien entweder aus dem Gleichgewicht bringen oder gar nicht verstoffwechselt werden können.
Du solltest außerdem immer etwas Starterflüssigkeit behalten – etwa 100 bis 150 Milliliter fertigen Kombucha vom letzten Ansatz oder aus dem Starterset. Diese Flüssigkeit senkt den pH-Wert beim neuen Ansatz, schützt den Scoby vor Schimmel und bringt die richtigen Bakterien und Hefen mit, um die neue Fermentation zu starten. Kombucha komplett austrinken ist also keine so gute Idee, weil dir sonst der wichtige Anstoß fehlt.
Lagerung, Werkzeug & der Spaß an der Zweitfermentation
Und was passiert eigentlich, wenn du mal keinen neuen Ansatz machen möchtest? Dann kannst du deinen Scoby ganz einfach in einem sogenannten „Scoby-Hotel“ lagern: ein Glas mit mehreren Scobys und genug Kombucha, um sie zu bedecken, bei Raumtemperatur und locker abgedeckt mit einem Stofftuch. Ab und zu gibst du etwas frischen Tee dazu, und der Pilz bleibt munter. Kurzfristig kannst du ihn auch luftdicht im Kühlschrank lagern, aber das macht den Scoby träge und sollte nur für wenige Tage passieren.
Ein kleiner, aber wichtiger Tipp: Verwende niemals Metalllöffel, wenn du mit deinem Scoby hantierst. Metall reagiert mit der Säure des Kombuchas und kann den Pilz schädigen oder den Geschmack verfälschen. Holz-, Plastik- oder Silikonlöffel sind die bessere Wahl.
Was ist mit der sogenannten Zweitfermentation? Das ist der spaßige Part für Fortgeschrittene: Nach dem ersten Fermentationsdurchgang kannst du deinen Kombucha in Flaschen füllen und mit Früchten, Ingwer oder Kräutern verfeinern. So entsteht eine leckere Kohlensäure und dein Getränk bekommt eine ganz persönliche Note. Aber keine Sorge, das ist wirklich optional und etwas, worauf wir in einem späteren Beitrag noch ausführlicher eingehen.
Falls du mal vergisst, deinen Kombucha nach 7 bis 14 Tagen zu probieren, kann er zu sauer werden – fast wie Apfelessig. Das ist nicht schlimm, sondern eher eine Geschmacksfrage. Zu saurer Kombucha ist perfekt für Salatdressings, zum Marinieren oder zum Putzen. Also nicht gleich wegschütten!
Damit bist du bestens gerüstet, deinen eigenen Kombucha-Pilz zu pflegen und dir ein leckeres, gesundes Getränk selbst zu brauen. Lass die Fermentation beginnen!
Hast du schon Kombucha-Erfahrung oder Fragen zum Start? Schreib’s mir gern in die Kommentare – ich freu mich auf deinen Austausch!
Nancy